Psychoedukatives Training zur Verbesserung der Selbsthilfefähigkeiten von Menschen mit Epilepsie

Zusammenfassung

Das stationäre Programm “Psychoedukatives Training zur Verbesserung der Selbsthilfefähigkeiten von Menschen mit Epilepsie” ist für erwachsene Patienten mit Epilepsie entwickelt worden. Wichtiger Inhalt der Schulung ist das Anliegen, Menschen mit Epilepsie bei ihrem Streben nach Selbstbestimmung, Eigenverantwortung und Selbstständigkeit zu unterstützen, um so die aktive Bewältigung eines Lebens mit Epilepsie zu fördern. Dabei stehen vor allem die Stärkung eigener Ressourcen und die Förderung der sozialen Kompetenz im Umgang mit der Krankheit im Vordergrund. Das Programm besteht aus insgesamt 10 Einheiten und ist für eine Gruppe von 5-8 Teilnehmern konzipiert. Die Schulung sollte von einem entsprechend qualifizierten Trainer durchgeführt werden.

Autoren Rainer Wohlfarth, Daniela Schneider
Lizenzhinweise k.A.
Bezugsquelle 1999 dgvt-Verlag Tübingen, ISBN: 3-87159-338-9
Kosten 12 Euro
Stand Version 1999

Ziele und Inhalte

Zielgruppe des Programms
Fachgebiet/Indikation Neurologie
Thema/Erkrankung Epilepsie
Zielgruppe des Programms Erwachsene
besondere Zielgruppenkriterien Das Programm wurde speziell für kognitiv ausreichend leistungsfähige Menschen mit Epilepsie sowie noch Arbeitende bzw. arbeitsfähige Menschen mit Epilepsie entwickelt. Die Teilnehmer sollten in ihrem kognitiven Leistungsstand möglichst vergleichbar sein. Obwohl bisher nur für Menschen mit Epilepsie im Alter von 18 bis 60 Jahren durchgeführt, ist eine Abwandlung des Programms für Jugendliche problemlos möglich.
Ausschlusskriterien Patienten mit: – ausgeprägten neuropsychologischen Störungen – äußerst geringen intellektuellen Fähigkeiten – psychischen Ausnahmezuständen (z.B. akute Psychosen, schwere Depressionen usw.)
Durchführung und Themen
Setting ambulant und stationär umsetzbar
Teilnehmerzahl 5 bis 8 Teilnehmer
Anzahl der Einheiten 10 Einheiten
Dauer der Einheiten 90 Minuten
Frequenz der Einheiten k.A.
Ziele und Inhalte
Ziele des Programms
  • Wissenserwerb
  • Unterstützung zur Reduktion von Angst und Depressivität
  • Training der (krankheitsbezogenen) sozialen Kompetenz
Inhalte
  1. Einführung
  2. Krankheitsbewältigung I: Krankheit bewältigen
  3. Krankheitsbewältigung II: Psychosoziale Selbsthilfe
  4. Krankheitsbewältigung III: Soziales Netz
  5. Soziale Kompetenz I: Über Erkrankung sprechen
  6. Soziale Kompetenz II: Selbstsicherheit
  7. Soziale Kompetenz III: Soziale Kompetenz
  8. Soziale Kompetenz IV: Soziale Kontakte aufbauen
  9. Soziale Kompetenz V: Training 10. Abschlusssitzung
Anmerkungen zu Zielen und Inhalten Lernziele werden für jede Einheit formuliert.

Didaktik und Methoden

Benutzte Methoden
Methodenliste
  • Vortrag
  • Diskussion
  • Verhaltenstraining oder Übung oder Rollenspiel
  • Einzelarbeit
Anmerkungen zu Methoden Lernziele werden für jede Einheit formuliert.
Strukturierungsgrad
Gruppenstruktur k.A.
(Detailtiefe der Vorgaben, die vom Konzept formuliert werden)
Strukturierungsgrad Methoden hoch
Strukturierungsgrad Zeit gering
Strukturierungsgrad Struktur mittel
Anmerkungen zur Struktur und Flexibilität Im Manual befindet sich keine explizite Angabe zur Gruppenstruktur. Aufgrund des Schulungsaufbaus wird implizit die Durchführung in einer geschlossenen Gruppe nahe gelegt. Während die Sitzungen 1 bis 4 methodisch sehr strukturiert ablaufen, ist in den verhaltensorientierten Sitzungen 5 bis 9 mehr Freiraum für die Wünsche und Interessen der Teilnehmer vorhanden, v.a. hinsichtlich der Rollenspielsituationen. Modifizierung des Trainings: Auch wenn nicht alle Trainingsblöcke durchlaufen werden müssen, stellen 3 Trainingseinheiten mit einer Dauer von 90 bis 120 Minuten das absolute Minimum dar.
Einbindung externer Ressourcen
Nachsorgemaßnahmen k.A.
Vorbereitungsmaßnahmen k.A.
Einbezug von Angehörigen k.A.
Maßnahmen zum Alltagstransfer Rollenspiele zur Einübung selbstsicheren Verhaltens, Handlungsplan zur Durchführung eines Aufklärungsgesprächs, Niederschrift von lösungsorientierten Selbstgesprächen, Erarbeitung eines “Drehbuches” zur Einübung von sozial kompetentem Verhalten, Rollenspiele zur Durchsetzung des eigenen Rechts, Rollenspiele zur Kontaktaufnahme mit wenig bekannten Mitmenschen und konkrete Erprobung im Alltag.
Einbezug von Selbsthilfeorganisationen Es wird die Deutsche Epilepsievereinigung (DE) als Anlaufstelle zur Beschaffung von Adressenlisten von Selbsthilfeorganisationen angeführt.
Anmerkungen zu externen Ressourcen Hausaufgaben sind als explizites Mittel zur Vor- und Nachbereitung der Sitzungen vorgesehen und werden in der folgenden Sitzung besprochen.

Rahmenbedingungen

Angaben zu den Dozent:innen
Dozent:innen Die Schulung wird von einem kompetentem Trainer bzw. Therapeuten durchgeführt.
Qualifikation des Personals Trainer sollten Kenntnisse der therapeutischen Methoden, des Umgangs mit Epilepsiepatienten und der Epileptologie haben. Das Manual formuliert folgende verhaltenstherapeutische Voraussetzungen: – Erfahrungen mit Gruppentherapie – verhaltenstherapeutische und/oder gesprächspsychotherapeutische Ausbildung – Grundkenntnisse des Selbstmanagementansatzes
Besonderheiten zum Personal Sollten oben genannte Voraussetzungen nicht erfüllt sein, wird auf die weiterführende Literaturliste im Anhang des Manuals und den Besuch entsprechender Fortbildungsangebote für weitere Hintergrundinformationen verwiesen.
Ausstattung und Material
Materialien der Schulung

Alle benötigten Folien und Fragebögen sind in der Schulung enthalten.

räumliche Voraussetzungen k.A.
Besonderheiten zur Ausstattung Folien, Abklebeband für Namensschilder, Flip-Chart, Metaplankarten, große rote Klebepunkte, Briefumschläge entsprechend der Teilnehmerzahl, Materialien über Epilepsie als Infomaterial für die Patienten

Evaluation und Publikationen

Zusammenfassung der Evaluation

Eine Evaluation liegt uns nicht vor.

Train-the-Trainer

spezifisches TTT vorhanden? nein
Informationen zum TTT k.A.

Anmerkungen zum gesamten Programm

Stand des Eintrags: 18.10.2006