Theorie & Wissenschaftlicher Hintergrund

Patientenschulungen werden heute definiert als strukturierte, manualisierte Gruppenprogramme für Patienten mit (chronischen) Erkrankungen, die sich aus mehreren Schulungseinheiten zusammensetzen, sowohl frontale als auch interaktive Methoden verwenden und mehrere Interventionsebenen (Kognition, Emotion, Motivation, Verhalten) einbeziehen (Ströbl et al., 2007).

Seminare zur Gesundheitsförderung werden ebenfalls als Gruppenprogramme angeboten, fokussieren aber indikationsübergreifend und im Sinne der Prävention das Gesundheitsverhalten und Selbstmanagement bei gesunden, gefährdeten oder bereits erkrankten Menschen in unterschiedlichen Lebenswelten und Settings.

Gruppenprogramme der Gesundheitsförderung und Patientenschulung sind im Ergebnis der intensiven konzeptionellen und wissenschaftlichen Entwicklungen in den zurückliegenden 30 Jahren theorie- und evidenzbasierte Bausteine moderner Präventionsleistungen und der medizinischen Rehabilitation geworden.”

adaptiert nach: Vogel, H., Meng, K., Worringen, U. & Reusch, A. (2020). Patientenschulung und Gesundheitsbildung in der Rehabilitation. DRV-Schriften, Band 121, 34-45.

„Die Wirksamkeit von Patientenschulungen und Selbstmanagementprogrammen ist in internationalen Metaanalysen und Reviews für viele chronische Erkrankungen beschrieben: Asthma bronchiale, chronisch obstruktive Lungenerkrankung, chronische Polyarthritis, chronische Rückenschmerzen, Diabetes mellitus, Herzinsuffizienz, koronare Herzerkrankung, Tumorerkrankungen, chronische Krankheiten (Faller et al., 2011). Effekte werden auf krankheitsbezogenes Wissen und Selbstmanagementkompetenzen, aber auch auf gesundheitsbezogene Lebensqualität, klinische Parameter und Risikofaktoren, Krankenhausaufnahmen oder Mortalität berichtet. Die Effekte auf Wissen und Kompetenzen sind besser belegt. Effekte auf den Gesundheitsstatus, Morbidität und Mortalität werden durch eine Vielzahl weiterer Variablen beeinflusst und sind entsprechend kleiner. Zu Patientenschulungen in einer dreiwöchigen stationären Rehabilitation wurden zahlreiche Effektivitätsstudien durchgeführt (im Überblick: Faller et al., 2005, 2011; Worringen et al., 2017).

Auch die Effektivität von Interventionen zur Förderung einer nachhaltigen Lebensstiländerung (meist in Bezug auf körperliche Aktivität) nachgewiesen. Diese Interventionen mit unterschiedlichen Vermittlungsformaten (z. B. auch am PC) beinhalten v. a. kognitiv-verhaltensbezogene Techniken der Zielsetzung, Handlungs- und Bewältigungsplanung sowie Handlungskontrolle (u. a. Fuchs et al., 2011; Fleig et al., 2011).“

adaptiert nach: Vogel, H., Meng, K., Worringen, U. & Reusch, A. (2020). Patientenschulung und Gesundheitsbildung in der Rehabilitation. DRV-Schriften, Band 121, 34-45.

“Gruppenprogramme der Patientenschulung oder Gesundheitsförderung zielen auf die Gesundheit und Teilhabe ihrer Zielgruppen. Je nach Thema und Inhalten des Gruppenprogramms sind jedoch zahlreiche weitere Ziele definiert, die in enger Wechselwirkung miteinander stehen. […]
Mit einem Wirkmodell (Faller et al., 2011; Reusch et al., 2016) lassen sich diese Ziele entsprechend ihrer vermuteten Wirkzusammenhänge in übergeordnete (distale) und direkt beeinflussbare (proximale) Ziele differenzieren:

Abbildung: Wirkmodell der Patientenschulung (adaptiert nach Faller et al., 2011; Reusch et al., 2016)

Übergeordnetes Ziel der Gruppenprogramme ist es, trotz der chronischen Erkrankung eine bestmögliche Lebensqualität und Teilhabe zu erlangen. Dies umfasst alle beruflichen und familiären Rollen sowie die Selbstentfaltung in Freizeitaktivitäten. Dazu sollte eine bestmögliche Funktionsfähigkeit erreicht, die Symptome und der Verlauf der chronischen Erkrankung möglichst positiv beeinflusst und Komplikationen verhindert werden. Seitens der Rehabilitanden ist deshalb ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Eigenaktivität notwendig, die unter den Begriffen Selbstmanagement und Empowerment gefasst sind.

Selbstmanagement zielt auf Selbststeuerung und eigenständige Problembewältigung. Hierfür benötigen Personen Kompetenzen zur Selbstbeobachtung, Zielklärung und Zielsetzung, Selbstinstruktion, Selbstverstärkung und Selbstkontrolle.

Empowerment meint die Befähigung zur selbstbestimmten Entscheidung über die Behandlung und den Umgang mit der Erkrankung (Faller, Ehlebracht-König & Reusch, 2015). Patienten sollten in Situationen mit mehreren (Be-)Handlungsalternativen selbstbestimmte Entscheidungen bezüglich ihres Lebens mit der Erkrankung treffen können. Beim Empowerment-Ansatz hat das Rehabilitationsteam lediglich eine unterstützende Funktion. Die Verantwortung liegt beim Rehabilitanden.

Um selbstbestimmt entscheiden zu können und Wahloptionen zu haben, benötigen Rehabilitanden aber zunächst alle relevanten Informationen und Kompetenzen. Diese werden als Gesundheitskompetenzen definiert und umfassen Wissen, Fertigkeiten, Einstellungen, Motivation und Planungskompetenzen (Bitzer & Spörhase, 2015).”

adaptiert nach: Reusch, A. & Faller, H. (2018). Rehabilitation bei chronischen Erkrankungen. In: C.-W. Kohlmann, C. Salewski & M. A. Wirtz (Hrsg.): Psychologie der Gesundheitsförderung – Lehrbuch. S. 549 - 562. Bern: Hogrefe.

“Proximalen Zielgrößen können durch folgende Komponenten strukturierter Gruppenprogramme direkt beeinflusst werden (Faller, Reusch & Meng, 2011):

  • Informationen (über Krankheit, Diagnostik, Therapie und Effekte von Gesundheitsverhalten),
  • Aufbau einer positiven Einstellung (z. B. Akzeptanz der Erkrankung, ihre Bewältigung, positive Erwartungen zum Gesundheitsverhalten),
  • Sensibilisierung und Training von Fertigkeiten (z. B. Körperwahrnehmung, Symptom-Monitoring, Bewegungsübungen, Auswahl von gesunden Lebensmitteln),
  • Vermittlung von Selbstmanagement-Kompetenzen (z. B. Fertigkeiten zur medikamentösen Therapie, Vermeidung spezifischer Auslöser, Verhalten in Krisensituationen, Planung und Zubereitung gesunder Gerichte, Planung und Selbstkontrolle von Bewegungsaktivtäten),
  • Motivierung (z. B. Effekte von Gesundheitsverhalten erfahrbar machen),
  • Anregungen zur Stressbewältigung (z. B. Problemlösen, Entspannungsverfahren),
  • Training sozialer Kompetenzen (z. B. Inanspruchnahme sozialer Unterstützung, Kommunikation mit medizinischen Experten),
  • psychologische Unterstützung (z. B. Verminderung von Angst und Depressivität).”
adaptiert nach: Reusch, A. & Faller, H. (2018). Rehabilitation bei chronischen Erkrankungen. In: C.-W. Kohlmann, C. Salewski & M. A. Wirtz (Hrsg.): Psychologie der Gesundheitsförderung – Lehrbuch. S. 549 - 562. Bern: Hogrefe.

“Eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung und Evidenzbasierung von Gruppenprogrammen ist eine systematische, theoriebasierte Schulungskonzeption. Zielparameter und didaktische Methoden werden häufig nur basierend auf Erfahrungswissen abgeleitet. Interventionen zur Förderung des Gesundheitsverhaltens sollten jedoch immer theoriebasiert entwickelt werden (Michie & Abraham, 2004). Beispielsweise ist die Förderung eines körperlichen aktiven Lebensstiles ein zentraler Zielparameter bei vielen Präventionsprogramme und Patientenschulungen. Eine theoriebasierte Schulungskonzeption sollte in vier Schritten erfolgen:

  1. Definition des Zielverhaltens (z. B. körperliche Aktivität).
  2. Ableitung relevanter Verhaltensdeterminanten aus relevanten Theorien (z. B. Selbstwirksamkeitserwartung aus dem Health Action Process Approach HAPA; Schwarzer, 2008).
  3. Identifikation evidenzbasierter Techniken zur Verhaltensänderung und Verknüpfung mit den Verhaltensdeterminanten (z. B. Selbstbeobachtung durch Bewegungstagebuch zur Förderung der Handlungskontrolle).
  4. Systematische Einbettung dieser Techniken in das Konzept des Gruppenangebots (z. B. Bewegungstagebuch in der 2. Einheit einführen und in weiteren Einheiten besprechen).”
Quelle: Faller, H., Reusch, A. & Meng, K. (2017). Patientenschulung und Psychoedukation. In U. Koch & J. Bengel (Hrsg.), Enzyklopädie der Psychologie, Medizinische Psychologie, Band 2: Anwendungen der Medizinischen Psychologie, S. 163-182. Göttingen: Hogrefe.

“Als Grundlage für die Auswahl von Techniken kann auf eine international anerkannte Taxonomie zurückgegriffen werden. Die neueste Version umfasst 93 definierte Techniken der Verhaltensänderung („behaviour change techniques“ BCTs) in 16 Kategorien (Michie et al., 2013).

Im Rahmen des Projekts „Bewegungstherapie-Fortbildungen“ (Göhner, Schagg, Küffner & Reusch, 2018) wurde eine deutschsprachige Version der BCTs erstellt.

Durch die Systematisierung können die Techniken besser überprüft werden und es liegen mittlerweile einige Metaanalysen zu deren Wirksamkeit vor (z. B. Samdal et al., 2017). Zur Effektivität der einzelnen Techniken kann jedoch bisher keine generelle Aussage über Verhaltensbereiche und Personengruppen getroffen werden. Je nach Indikation (z. B. chronischer Rückenschmerz oder Adipositas) und Zielverhalten (z. B. körperlicher Aktivität oder gesunde Ernährung) unterscheiden sich die bisher untersuchten und evidenzbasierten Techniken.

Übergreifend häufig untersucht und als wirksam erwiesen haben sich u. a. Zielsetzung, Handlungsplanung und Barrierenmanagement.”

adaptiert nach: Vogel, H., Meng, K., Worringen, U. & Reusch, A. (2020). Patientenschulung und Gesundheitsbildung in der Rehabilitation. DRV-Schriften, Band 121, 34-45.

“Gruppenprogramme sollten auf dem Boden einer wissenschaftlichen Theorie und evidenzbasierter Techniken konzipiert werden. Für die Entwicklung eines Gruppenprogramms sollte entsprechend jeweils der spezifische Forschungsstand für die jeweilige Zielgruppe und das Zielverhalten herangezogen werden. Daraus abgeleitete Lehrziele helfen bei der Planung einer Patientenschulung. Sie geben an, was die Teilnehmenden am Ende einer Programmeinheit erreicht haben sollten. Die Verknüpfungen geeigneter didaktischer Methoden mit den Lehrzielen stellen die Bausteine jedes standardisierten Schulungsmoduls dar (Küffner & Reusch, 2014).

Die Vermittlung von Krankheits- und Behandlungswissen, die Motivierung und Kompetenzvermittlung erfolgt über klassische didaktische Methoden:

  • interaktive Vorträge,
  • Gruppengespräche und Diskussion,
  • schriftliche Einzelarbeit mit Arbeitsblättern (z. B. zur Handlungsplanung) und Übungen (z. B. Blutzuckermessung).

In den letzten Jahren wurden zunehmend Konzepte zum Alltagstransfer entwickelt, die Gruppenteilnehmende unterstützen, auch nach dem Programm weiterhin körperlich aktiv zu bleiben oder ihr Ernährungsverhalten langfristig umzustellen. Die Konzepte beruhen auf gesundheitspsychologischen Theorien der Verhaltensänderung. Allen gemein ist die konkrete Planung der Verhaltensänderung. Hierzu zählen:

  • Zielsetzung,
  • Handlungsplanung und
  • Bewältigungsplanung oder Barrierenmanagement sowie
  • Selbstkontrolltechniken (Selbstbeobachtung, und -belohnung).

Die maximale Gruppengröße sollte in der Regel 15 Personen nicht überschreiten. In Forschungsprojekten konnte festgestellt werden, dass die Rehabilitandenzufriedenheit steigt, wenn die Schulungen in kleineren Gruppen durchgeführt werden und die Therapeuten didaktisch geschult sind (Worringen et al., 2017). Für kleinere Gruppen zeigte sich auch ein höherer Anteil interaktiver Didaktik (Reusch et al., 2013, Meng et al., 2020).”

adaptiert nach: Vogel, H., Meng, K., Worringen, U. & Reusch, A. (2020). Patientenschulung und Gesundheitsbildung in der Rehabilitation. DRV-Schriften, Band 121, 34-45.

Bereits im Jahr 2006 hatte das Zentrum Patientenschulung und Gesundheitsförderung einen Konsensprozess (“Delphi-Verfahren”) mit Expert:innen der Patientenschulung durchgeführt und die resultierenden Qualitätskriterien 2007 publiziert.

Die Patientenschulung hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt und verändert. Neue Konzepte wurden erstellt, implementiert und auf Evidenz geprüft. Daher wurden die Qualitätskriterien 2023 geprüft und aktualisiert. Erneut wurde ein zweistufiges Delphi-Verfahren mit ausgewiesenen Expert:innen durchgeführt.

Die Qualitätskriterien von 2023 umfassen
A. eine Definition von Patientenschulung und deren Zielen.
B. Qualitätskriterien die eine Schulung erfüllen sollte und
C. Qualitätsmerkmale, die eine Schulung verbessern könnten.

Ebenfalls in einem Konsensprozess wurden 2008 Qualitätskriterien der Schulungsumsetzung erarbeitet. Der Prozess ergab elf Dimensionen mit 59 Qualitätskriterien für die Bereiche Rahmenbedingungen, Schulungsteam, Schulungseinbindung und Qualitätsmanagement. Diese Kriterien können Einrichtungen zum Qualitätsmanagement ihrer Schlungen nutzen:

Für die Qualitätssicherung in der medizinischen Rehabilitation wurde die Expertise des ZePG auch bei der Weiterentwicklung der Klassifikation therapeutischer Leistungen für das Kapitel C „Information, Motivation, Schulung“ (KTL; DRV, 2015) sowie bei der Entwicklung des Zertifikats „Exzellente Patientenschulung“ der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation (DEGEMED) eingeholt.

In zwei bundesweite Bestandsaufnahmen beschäftigte sich der Verein mit der Praxis der Patientenschulung und Gesundheitsbildung in der medizinischen Rehabilitation. Die beiden Studien wurden in den Jahren 2005 (Friedl-Huber et al., 2007) und 2010 (Reusch et al., 2013) durchgeführt. Auch fünf Jahre nach der ersten Erhebung zeigte sich ein Optimierungsbedarf hinsichtlich der Qualifikation der Schulungsdozenten, der Manualisierung von Konzepten und deren Evaluation und Verbreitung besteht.

Auf der Grundlage der durch die Forschung gewonnenen Evidenz hat das Thema Schulung im Laufe der Zeit Einzug in die meisten Disease-Management-Programme (DMP) gefunden und gelten als wichtiger Baustein in der Behandlung der jeweiligen Erkrankungen.

DMP-Programme mit Schulungsanteilen:

  • Asthma bronchiale
    „Jede Patientin und jeder Patient mit Asthma bronchiale soll Zugang zu einem strukturierten, evaluierten, zielgruppenspezifischen und publizierten Behandlungs- und Schulungsprogramm erhalten.“
  • Chronische Herzinsuffizienz
    „Im Rahmen des strukturierten Behandlungsprogramms prüft die Ärztin oder der Arzt unter Berücksichtigung bestehender Folge- und Begleiterkrankungen, ob die Patientin oder der Patient von strukturierten, evaluierten, zielgruppenspezifischen und publizierten Schulungs- und Behandlungsprogrammen profitieren kann.“
  • Chronischer Rückenschmerz
    „Jede Patientin und jeder Patient soll Zugang zu einer strukturierten, evaluierten, und publizierten Gruppenschulung erhalten. Diese soll mindestens ein somatisches und ein psychisch orientiertes Modul, angeleitet durch mindestens zwei entsprechend qualifizierte Professionen, enthalten und ist aktiv übend zu gestalten.“
  • COPD
    „Jede Patientin und jeder Patient mit COPD soll Zugang zu einem strukturierten, evaluierten, zielgruppenspezifischen und publizierten Behandlungs- und Schulungsprogramm erhalten.“
  • Depressionen
    „Jeder Patientin und jedem Patienten, die oder der aus ärztlicher oder psychotherapeutischer Sicht geeignet ist, soll ein digitales Selbstmanagement-Programm angeboten werden, das qualifiziert begleitet wird. Das digitale Selbstmanagement-Programm muss strukturiert, evaluiert und publiziert sein. Es kommen auch strukturierte, evaluierte und publizierte Präsenzgruppenschulungen in Frage.“
  • Diabetes mellitus
    „Jede Patientin und jeder Patient mit Diabetes mellitus Typ2 soll Zugang zu einem strukturierten, evaluierten, zielgruppenspezifischen und publizierten Schulungs- und Behandlungsprogramm erhalten“
  • Koronare Herzkrankheit
    „Alle Patientinnen und Patienten, die davon profitieren können, sollen Zugang zu einem strukturierten, evaluierten, zielgruppenspezifischen und publizierten Schulungs- und Behandlungsprogramm erhalten.“
  • Osteoporose
    „Alle Patientinnen und Patienten, die davon profitieren können, sollen Zugang zu einem strukturierten, in der Regel evaluierten, zielgruppenspezifischen und publizierten Schulungsprogramm erhalten.“
  • Rheumatoide Arthritis (Stand August 2021, noch nicht in Kraft)
    „Jede Patientin und jeder Patient mit rheumatoider Arthritis soll Zugang zu einem strukturierten, evaluierten, zielgruppenspezifischen und publizierten Schulungsprogramm erhalten.“

Die Qualität von Gruppenprogrammen kann u. a. mit einem standardisierten Konzept gewährleistet werden. Gute Programme sind deshalb oft in ausführlichen Manualen hinterlegt. Ein hohes Maß an Standardisierung verhindert in der Praxis jedoch ein zielgruppen- und patientenorientiertes Vorgehen, das flexibel auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden eingeht.

In einem Projekt zur Aktualisierung rheumtaologischer Schulungsprogramme wurde dieses Spannungsfeld zwischen Standardisierung (Manual) und Flexibilisierung (Baukastenprinzip) neu gedacht (Reusch et al., 2017). Entwickelt wurde ein Rahmenkonzept für rheumatologische Schulungsprogramme, indikationsspezifische Curricula und flexibel nutzbare Modulkarten, Foliensätze und Schulungsmaterialien.

Ein ähnlicher Ansatz wurde in dem Projekt SErFo verfolgt. Hier ging es um die Entwicklung und formative Evaluation von Seminarbausteinen zu gesunder Ernährung und Fortbildungen für die Ernährungsberatung in der medizinischen Rehabilitation. Ein Rahmenkonzept ermöglicht die Standardisierung und Qualitätssicherung, flankierende, lehrzielbasierte Seminarbausteine können in zielgruppenspezifischen Ernährungsseminare flexibel zusammengesetzt werden.

https://www.med.uni-wuerzburg.de/fileadmin/03220100/SErFo/SErFo_Rahmenkonzept_2020-06.pdf

https://www.med.uni-wuerzburg.de/fileadmin/03220100/SErFo/SErFo_Seminarbausteine_2020-06.pdf

https://www.med.uni-wuerzburg.de/fileadmin/03220100/SErFo/Arbeitsblaetter_SErFo_2020-06.pdf

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