„ModuS“ – Basisschulung – Modulares Schulungsprogramm für chronisch kranke Kinder und Jugendliche sowie deren Familien

Zusammenfassung

Zielgruppe des Schulungsprogramms sind chronisch kranke Kinder und Jugendliche sowie deren Familien. Die Schulung kann sowohl im ambulanten, als auch im stationären Setting durchgeführt werden. Band 1 „Modulare Patientenschulung“ beschreibt die indikationsübergreifenden Bausteine, die bei allen Krankheiten gleichermaßen verwendet werden können. Krankheitsspezifische Bausteine zu Asthma, Diabetes, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, funktionellen Bauchschmerzen, Harninkontinenz, Mukoviszidose, Nephrotischem Syndrom und Phenylketonurie sind in separaten Bänden veröffentlicht. Inhaltliche Schwerpunkte des Programms sind: Krankheitsverständnis, Therapie und ein adäquates Notfallmanagement. Das Programm ist auf mindestens 12 Einheiten konzipiert und wird bei Kinder- und Jugendschulungen für maximal 6 bis 8, bei Erwachsenschulungen für maximal 12 Teilnehmer empfohlen.

Das Schulungsteam setzt sich interdisziplinär zusammen und je nach Indikation sind verschiedene Berufsgruppen erforderlich. Mindestens ein Trainer muss eine TTT-Ausbildung durchlaufen haben. Es existiert ein Fortbildungsangebot für Trainer

Autoren Gundula Ernst, Rüdiger Szczepanski (Hrsg)
Lizenzhinweise publiziert
Bezugsquelle Ernst, G., & Szczepanski, R. (2014). Modulares Schulungsprogramm für chronisch kranke Kinder und Jugendliche sowie deren Familien „ModuS“,

ISBN 978-3-89967-899-4; https://www.kompetenznetz-patientenschulung.de/modus-schulungen/curricula/
Kosten kostenlos, Spende in Höhe von 15-20 Euro erwünscht
Schlagworte Kinder, Jugendliche
Stand 1. Auflage 2014
Anmerkungen zum Bezug

Ziele und Inhalte

Zielgruppe des Programms
Fachgebiet/Indikation Dermatologie/Allergologie/Pneumologie,andere
Thema/Erkrankung indikationsübergreifend
Zielgruppe des Programms Kinder/Jugendliche,Eltern von Ki/Ju
besondere Zielgruppenkriterien Die MODUS-Programme wurden für seltene Erkankungen bei Kinder und Jugendlichen konzipiert.
Ausschlusskriterien Kinder mit schwerwiegenden Akzeptanzproblemen, kontraproduktivem Krankheitsverhalten, komorbiden psychiatrischen Auffälligkeiten oder massiven Verhaltensstörungen (z.B. ADHS)
Durchführung und Themen
Setting ambulant und stationär umsetzbar
Teilnehmerzahl Kinder- und Jugendlichenschulungen: max. 6-8 Teilnehmer; Erwachsenenschulungen: max. 12 Teilnehmer
Anzahl der Einheiten mind. 12 Einheiten
Dauer der Einheiten 45 Minuten pro Einheit
Frequenz der Einheiten flexibel, je nach Bedürfnissen der Teilnehmer und Besonderheiten der Indikation
Ziele und Inhalte
Ziele des Programms
  • Wissenserwerb
  • Training von Fertigkeiten
  • Einstellung zu gesundheitsgerechtem Lebensstil
  • Unterstützung zur Reduktion von Angst und Depressivität
  • Training der (krankheitsbezogenen) sozialen Kompetenz
Inhalte Modul 0: Organisation und Vorbereitung
Modul 1: Einleitung: Begrüßung und Kennenlernen
Modul 2: Motivierende Aufklärung zur Krankheit, Behandlung und Prognose
Modul 3: Kompetenzen und Motivation für das symptomfreie Intervall
Modul 4: Kompetenzen für die Regulation und Vermeidung akuter Krisen
Modul 5: Krankheitsbewältigung im Familiensystem
Modul 6: Abschluss: Zusammenfassung, Ausblick, Ausklang
Anmerkungen zu Zielen und Inhalten NULL

Didaktik und Methoden

Benutzte Methoden
Methodenliste
  • Vortrag
  • Diskussion
  • Verhaltenstraining oder Übung oder Rollenspiel
  • Kleingruppenarbeit
  • Einzelarbeit
Anmerkungen zu Methoden
Strukturierungsgrad
Gruppenstruktur k.A.
(Detailtiefe der Vorgaben, die vom Konzept formuliert werden)
Strukturierungsgrad Methoden k.A.
Strukturierungsgrad Zeit mittel
Strukturierungsgrad Struktur hoch
Anmerkungen zur Struktur und Flexibilität
Einbindung externer Ressourcen
Nachsorgemaßnahmen Nachsorge durch ausschleichende Schulungstermine, Follow up-Treffen, Internetangebote, Telefonate, Briefe, Nachsorgetermine (evtl. auch in Einzelberatung) und Vermittlung von weiterführenden Hilfen und Kontakten
Vorbereitungsmaßnahmen Abklärung rechtlicher Aspekte, Rekrutierung der Teilnehmer (persönlich ansprechen durch das Behandlungsteam), Zusammenstellung der Gruppen, Einladung und Motivation der Teilnehmer im Vorfeld, Vorab-Informationen über die Teilnehmer (z.B. Fragebogen)
Einbezug von Angehörigen Es sollen ausdrücklich beide Elternteile und ggf. andere Betreuungspersonen eingeladen werden. Diese nehmen an speziellen Elterngruppen teil, teilweise auch an gemeinsamen Schulungen mit den Kindern. Abhängig vom Alter der Kinder müssen die Eltern mehr oder weniger stark in die Schulung einbezogen werden. Zum Aufbau von Vertrauen ist es in der Regel notwendig, dass die Eltern zu Beginn bei der Schulung dabei sind. Bei manchen Schulungen werden auch die Geschwisterkinder mit eingeladen (evtl. separate Geschwisterstunden abhängig von Indikation und Setting). Bei Jugendlichen können möglicherweise auch die engsten Freunde oder zentrale Mitglieder der Peergruppe eingeladen werden, um Rollenspiele zur Notfallvermeidung zu üben und zur sozialen Unterstützung.
Maßnahmen zum Alltagstransfer Entwicklung individueller Handlungspläne, Präsentation und Erarbeitung von fördernden und hemmenden Bedingungen für den Alltagstransfer, Abschlussgespräch mit der Familie (fakultativ).
Einbezug von Selbsthilfeorganisationen k.A.
Anmerkungen zu externen Ressourcen

Rahmenbedingungen

Angaben zu den Dozent:innen
Dozent:innen Indikationsabhängig sind verschiedene Berufsgruppen erforderlich (z.B. Ärzte, Psychologen/Pädagogen, Physiotherapeuten, Pflegefachkräfte, Diätassistenten, Sportlehrer, Musik-/Kunsttherapeuten), die ihre Themen während der Schulung vermitteln.
Qualifikation des Personals Mindestens ein Trainer muss eine TTT-Ausbildung durchlaufen haben. Für einzelne Indikationen (z.B. Asthma, Neurodermitis, Diabetes, Adipositas, Anaphylaxie) gibt es komplette indikationsspezifische TTT-Kurse, bei anderen muss auf allgemeine Angebote zurückgegriffen werden.
Besonderheiten zum Personal Das interdisziplinäre Schulungsteam sollte über indikationsspezifisches und psychologisch-didaktisches Know-how verfügen.
Ausstattung und Material
Materialien der Schulung
  • Checkliste für Schulungsteams
  • Stundenverlauf#splanung
  • Elterneinladung Faltblatt
  • Elterneinladung A4
  • Kostenübernahme
  • Ärztliches Attest
  • Kurzinformation zum Schulungskonzept für Krankenkassen
  • Elternfragebogen
  • Einladung Kind
  • Kinder-Steckbrief
  • Anwesenheitsliste
  • Adressliste für Schulungsteilnehmer
  • Teilnehmerurkunde
  • Teilnahmebescheinigung
  • Schweigepflichtentbindung
  • Abschlussbericht an den zuweisenden Arzt
räumliche Voraussetzungen Die Schulungsräume sollten ausreichend groß, ablenkungsarm und ruhig gelegen sein. Vor Beginn der Schulung müssen sie ansprechend gestaltet werden, damit die TN sich willkommen fühlen. Wenn Eltern und Kinder gemeinsam geschult werden, sind 2 Räume notwendig. Für Kleingruppenarbeiten und Paargespräche sind Rückzugsmöglichkeiten ideal. Außerdem sollten Bewegungsmöglichkeiten vorhanden sein (z. B. Toberaum, Turnhalle). Zudem müssen bei den Räumlichkeiten und Materialien krankheitsspezifische Besonderheiten berücksichtigt werden (hypoallergene, gut zu reinigende Materialien, barrierefreie Zugänge für Rollstuhlfahrer etc.).
Besonderheiten zur Ausstattung Die Schulungsräume sollten standardmäßig mit einer Visualisierungsmöglichkeit (z.B. Tafel, Flipchart, Metaplanwand, Writeboard) ausgestattet sein. Soll im größeren Maße Wissen vermittelt werden, wird zusätzliches Equipment für eine vorbereitete Präsentation benötigt (z.B. PC & Beamer, Overheadprojektor & Folien, Plakate, Flipchart und Stifte). Weiterhin sollten abhängig vom Bedarf anatomische Anschauungsmodelle, Medikamentenmuster, Placebos, technische Hilfsmittel, Therapiepläne, Materialien zur Selbstkontrolle, Nahrungsmittel oder deren Verpackungen etc. als Anschauungsmaterial vorhanden sein.

Evaluation und Publikationen

Zusammenfassung der Evaluation

siehe https://www.kompetenznetz-patientenschulung.de/modus-schulungen/

Train-the-Trainer

spezifisches TTT vorhanden? ja
Informationen zum TTT https://www.kompetenznetz-patientenschulung.de/modus-schulungen/

Anmerkungen zum gesamten Programm

Stand des Eintrags: 15.06.2015 (redaktionelles Update: November 2023)