Zusammenfassung
Die Schulung „Typ-I-Diabetiker in Beruf und Alltag“ eignet sich für alle Typ-I-Diabetiker ab 16 Jahren, ist aber hauptsächlich an Patienten gerichtet, die vor oder im Berufsleben stehen. Das Programm lässt sich ambulant oder stationär durchführen.
Themen der Schulung sind berufliche Mobilität, konkrete berufliche Situationen, Umgang mit Hypoglykämien am Arbeitsplatz und Umgang mit fremden oder vertrauten Personen. Es werden in erster Linie soziale Fertigkeiten im Umgang mit dem Diabetes trainiert.
Die Schulung besteht aus 4 Einheiten und wird in Gruppen von 6 bis 8 Patienten durchgeführt.
Autoren | Franz Petermann, Almuth Wendt, Klaus-Martin Rölver, Angelika Schidlmeier und Ute Hanke |
Lizenzhinweise | publiziert |
Bezugsquelle | Petermann, F., Wendt, A., Rölver, K.M., Schidlmeier, A., Hanke, U. (1996). Typ-I-Diabetiker in Beruf und Alltag. Konzeption und Materialien zur Patientenschulung. München: Quintessenz MMV Medizin Verlag. ISBN: 3-86128-361-1 |
Kosten | Neupreis 39,88 Euro (Stand: 2022 nur noch gebraucht oder über Bibliotheken erhältlich) |
Schlagworte | Diabetes |
Stand | Version 1996 |
Ziele und Inhalte
Zielgruppe des Programms | |
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Fachgebiet/Indikation | Endokrinologie/Stoffwechselkrankheiten |
Thema/Erkrankung | Diabetes Typ 1 |
Zielgruppe des Programms | Erwachsene |
besondere Zielgruppenkriterien | Eignung für Typ-I-Diabetiker, die vor dem oder im Berufsleben stehen. |
Ausschlusskriterien | k.A. |
Durchführung und Themen | |
Setting | ambulant und stationär umsetzbar |
Teilnehmerzahl | 6 bis 8 Teilnehmer |
Anzahl der Einheiten | 2 oder 4, je nach Dauer der Einheit |
Dauer der Einheiten | 240 oder 120 Minuten |
Frequenz der Einheiten | k.A. |
Ziele und Inhalte | |
Ziele des Programms |
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Inhalte | 1. Berufliche Mobilität – Aspekte der beruflichen Mobilität des Diabetikers – Verhalten in Bewerbungssituationen – Behindertenausweis 2. Konkrete berufliche Situationen – Umgang mit realisierbaren und nicht realisierbaren berufliche Anforderungen – Eigene Ansprüche überdenken und umsetzen 3. Umgang mit Hypoglykämien am Arbeitsplatz – Spezielle Aspekte von Unterzuckerung im Beruf – Hypoglykämiewahrnehmung und Unterzuckerungsangst – Management und Prävention von Unterzuckerung am Arbeitsplatz – Spezielle soziale Probleme mit Unterzuckerungen 4. Diabetes und soziales Umfeld – Öffentliches versus verdecktes Diabetes-Management – Probleme anderer mit meinem Diabetes – Umgang mit übertriebener Rücksichtnahme |
Anmerkungen zu Zielen und Inhalten | Die Schulung kann mit zwei Einheiten à 240 Minuten oder vier Einheiten à 120 Minuten durchführt werden. Zusätzlich finden eine Eröffnungsrunde (ca. 30 Min.) und eine abschließende Runde (ca. 15 Min.) statt. |
Didaktik und Methoden
Benutzte Methoden | |
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Methodenliste |
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Anmerkungen zu Methoden | Die Schulung kann mit zwei Einheiten à 240 Minuten oder vier Einheiten à 120 Minuten durchführt werden. Zusätzlich finden eine Eröffnungsrunde (ca. 30 Min.) und eine abschließende Runde (ca. 15 Min.) statt. |
Strukturierungsgrad | |
Gruppenstruktur | k.A. |
(Detailtiefe der Vorgaben, die vom Konzept formuliert werden) | |
Strukturierungsgrad Methoden | hoch |
Strukturierungsgrad Zeit | hoch |
Strukturierungsgrad Struktur | k.A. |
Anmerkungen zur Struktur und Flexibilität | Im Manual findet sich keine explizite Angabe zur Gruppenstruktur. Aufgrund des Schulungsaufbaus (Eröffnungsrunde) wird implizit die Durchführung in einer geschlossenen Gruppe nahe gelegt. |
Einbindung externer Ressourcen | |
Nachsorgemaßnahmen | k.A. |
Vorbereitungsmaßnahmen | k.A. |
Einbezug von Angehörigen | Bei der Durchführung im ambulanten Bereich können Bezugspersonen einbezogen werden. Hierzu sind keine gesonderten Übungen enthalten. |
Maßnahmen zum Alltagstransfer | In jedem Modul werden Rollenspiele zur Einübung sozial geschickter Verhaltensweisen durchgeführt. |
Einbezug von Selbsthilfeorganisationen | k.A. |
Rahmenbedingungen
Angaben zu den Dozent:innen | |
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Dozent:innen | Folgende Berufsgruppen sind für die Durchführung geeignet: Arzt; Psychologe; Diabetesberater; Pädagoge; Krankenschwestern, die in der Diabetologie tätig sind und evtl. Sozialarbeiter für sozialrechtliche Fragen (z.B. Schwerbehindertenausweis). |
Qualifikation des Personals | Trainer müssen praktische und theoretische Kenntnisse über die Behandlung und Betreuung bei Diabetes mellitus besitzen; Kompetenz zur Gruppenleitung |
Besonderheiten zum Personal | Es sollten immer 2 Trainer in der Gruppe sein. |
Ausstattung und Material | |
Materialien der Schulung |
Alle benötigten Folien und Arbeitsblätter.
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räumliche Voraussetzungen | Im Schulungsraum sollte genügend Platz vorhanden sein, um eine Art Bühne für die Rollenspiele zu haben. |
Besonderheiten zur Ausstattung | Overheadprojektor, Metaplanwand; ggf. Kamera und Fernseher. |
Evaluation und Publikationen
Zusammenfassung der Evaluation
Quelle |
Rölver, Wendt, Petermann, Schidlmeier, Hanke Petzoldt & Henrichs (1996). Soziale Kompetenz und Typ-I-Diabetes – Zur Entwicklung einer strukturierten Patientenschulung. Zeitschrift für Medizinische Psychologie, 4, 156-162.
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Kontext |
multizentrisch (2 Kliniken) |
Evaluationsart |
summativ |
Design |
Eingruppen-prä-post Im Artikel wird darauf hingewiesen, dass es sich um erste Ergebnisse einer kontrollierten Studie handelt. Es werden jedoch nur prä-post-Daten für die Interventionsgruppe berichtet, auf die auch diese Darstellung reduziert wird. |
Stichprobe |
n=63 (Interventionsgruppe) Alter: M=35 Jahre, SD=11; 58% männlich; konventionelle Insulintherapie 42%, intensivierte Insulintherapie 54%, Insulinpumpe 4% |
Kontrollgruppe |
Interventionsgruppe: Schulung |
Gruppenzuweisung |
nicht randomisiert |
Katamnese |
prä post 6 Monate (Daten in Artikel nicht beschrieben) |
Erhebungsinstrumente |
Berufliche Mobilität, Umgang mit speziellen beruflichen Problemen, Umgang mit Hypoglykämien am Arbeitsplatz, Umgang mit fremden und vertrauten Personen (Fragebogen) |
Primäre Zielgrößen |
Nach der Schulung zeigt sich im Vergleich zu vor der Schulung eine signifikante Verbesserung des Umgangs mit Hypoglykämien am Arbeitsplatz sowie im Umgang mit fremden und vertrauten Personen. Effektgrößen werden nicht berichtet. Es werden nicht signifikante Ergebnisse berichtet. |
Weitere Zielgrößen |
Es wird nicht zwischen primären und sekundären Zielgrößen unterschieden. |
Evaluationsergebnis | k.A. |
Publikation(en) zur Evaluation | k.A. |
weitere Publikationen | Rölver, Wendt, Petermann, Schidlmeier, Hanke, Petzoldt & Henrichs (1999). Soziale Kompetenz und Typ-1-Diabetes – eine strukturierte Verhaltensschulung. In Herpertz & Paust (Hrsg.), Psychosoziale Aspekte in Diagnostik und Therapie des Diabetes mellitus (S. 83-95). Lengerich: Pabst. |
Train-the-Trainer
spezifisches TTT vorhanden? | k.A. |
Informationen zum TTT | k.A. |
Anmerkungen zum gesamten Programm
Der Fokus der Schulung liegt auf dem Training der sozialen Kompetenz von Diabetikern, besonders in den Bereichen: Informationen geben, um Hilfe bitten, Durchsetzen eigener Ansprüche.
Stand des Eintrags: 7. März 2022