ICF-basierte Patientenschulung – Schlaganfall

Zusammenfassung

Die sowohl für das ambulante als auch stationäre Setting geeignete „ICF-basierte Patientenschulung – Schlaganfall“ hat erwachsene Schlaganfallpatienten als Zielgruppe. Wichtige Inhalte des Programms sind: Erfassung des derzeitigen Levels der Funktionsfähigkeit aus Patientenperspektive, Diskussion über Problembereiche der Funktionsfähigkeit sowie Suchen nach individuellen Lösungsstrategien und Hilfsangeboten. Das Programm umfasst 5 Unterrichtseinheiten und ist für eine Gruppe von 4 Patienten konzipiert. Die Schulung wird von einem Trainer geleitet, welcher in einer Berufsgruppe der interdisziplinären Versorung von Schlaganfallpatienten tätig ist und Erfahrung in der Durchführung von Patientenschulungen besitzt. Eine formative Evaluation liegt vor.

Autoren Institut für Gesundheits- und Rehabilitationswissenschaften an der Ludwig-Maximilians Universität München
Lizenzhinweise nicht publiziert Das Programm kann über die Adresse der Ansprechpartnerin bezogen werden.
Bezugsquelle Dr. rer. biol. hum. Carla Sabariego, MPH Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie- IBE Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung Ludwig-Maximilians Universität; Projekthomepage: https://ihrs.ibe.med.uni-muenchen.de/biopsychosocial/abgeschlossen/icf_stroke/index.html
Kosten k. A.
Schlagworte
Stand Version 2008
Anmerkungen zum Bezug Eine englische Version des Manuals kann nach vorheriger Anmeldung über das „ICF e-Learning Tool“ unter dem Link heruntergeladen werden.

Ziele und Inhalte

Zielgruppe des Programms
Fachgebiet/Indikation Neurologie
Thema/Erkrankung Schlaganfall
Zielgruppe des Programms Erwachsene
besondere Zielgruppenkriterien
  • Hauptdiagnose: Schlaganfall
  • Rehabilitationsphase: C oder D
  • Alter: 18
  • 80 Jahre
  • ausreichend sprachliche und kommunikative Fähigkeiten, um sich an einem Gruppengespräch zu beteiligen
  • Konzentrationsfähigkeit von mindestens 2 x 30 Minuten
  • Beherrschen der deutschen Sprache
Ausschlusskriterien
  • ausgeprägte Gedächtnisstörungen
  • ausgeprägte Aufmerksamkeitsstörungen
  • Fähigkeitsstörungen, die eine Teilnahme an der Schulung unmöglich machen (z. B. starke Aphasie, schwere Orientierungsstörungen, Blindheit)
  • psychiatrische Störungen/Vorerkrankungen
  • Voraussehbarkeit der vollständigen Remission der Funktionseinschränkungen bei Entlassung
Durchführung und Themen
Setting ambulant und stationär umsetzbar
Teilnehmerzahl 4 Teilnehmer
Anzahl der Einheiten 5 Einheiten
Dauer der Einheiten 60 Minuten (Nach 30 Minuten wird eine 10 minütige Pause eingeschoben.)
Frequenz der Einheiten 1 Einheit an 5 aufeinanderfolgenden Tagen
Ziele und Inhalte
Ziele des Programms
  • Wissenserwerb
Inhalte
  1. Profil der momentanen subjektiven Funktionsfähigkeit; Diskussion über Problembereiche der Funktionsfähigkeit
  2. Suchen nach Lösungsstrategien und Hilfsangeboten für die jeweiligen Problembereiche; Einführung der Broschüre mit Informationen zu Hilfsangeboten und Kontaktadressen (3 Teile)
  3. Zusammenfassung und Wiederholung der besprochenen Probleme, Lösungen und Hilfsangebote unter Bezugnahme zur bevorstehenden Entlassung; Besprechung der Inhalte der Broschüre
Anmerkungen zu Zielen und Inhalten Die Lernziele sind im Manual konkret definiert. Die Schulung kann auch im teilstationären Setting durchgeführt werden. Bei der Zusammensetzung der Gruppe ist eine Heterogenität hinsichtlich der Funktionsfähigkeit wünschenswert. Diese ist jedoch keine zwingende Voraussetzung.

Didaktik und Methoden

Benutzte Methoden
Methodenliste
  • Vortrag
  • Diskussion
  • Einzelarbeit
Anmerkungen zu Methoden
Strukturierungsgrad
Gruppenstruktur geschlossen
(Detailtiefe der Vorgaben, die vom Konzept formuliert werden)
Strukturierungsgrad Methoden hoch
Strukturierungsgrad Zeit hoch
Strukturierungsgrad Struktur hoch
Anmerkungen zur Struktur und Flexibilität
Einbindung externer Ressourcen
Nachsorgemaßnahmen k. A.
Vorbereitungsmaßnahmen k. A.
Einbezug von Angehörigen k. A.
Maßnahmen zum Alltagstransfer k. A.
Einbezug von Selbsthilfeorganisationen Die Patienten erhalten eine Broschüre, in welcher Hilfsangebote und Anlaufstellen (u. a. Selbsthilfeorganisationen) sowie zugehörige Kontaktadressen und Telefonnummern aufgeführt sind.
Anmerkungen zu externen Ressourcen k. A.

Rahmenbedingungen

Angaben zu den Dozent:innen
Dozent:innen Personen, die in einer Berufsgruppe der interdisziplinären Versorung von Schlaganfallpatienten tätig sind und Erfahrung in der Durchführung von Patientenschulungen besitzen.
Qualifikation des Personals
    Empfehlung:
  • Grundkenntnisse der ICF (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit) und des Modells der ICF
  • Durchlesen des Schulungsmanuals
  • Teilnahme als Beobachter an einer Patientenschulung
  • Einweisung sowie Supervision durch einen erfahrenen Dozenten Ein verpflichtendes Train-the-Trainer
  • Seminar wird momentan erarbeitet. (Stand: April 2010)
Besonderheiten zum Personal
Ausstattung und Material
Materialien der Schulung

Alle benötigten Arbeitsblätter und Folienvorlagen sind in den Schulungsunterlagen enthalten. Exemplare der Broschüre mit Hilfsangeboten und Anlaufstellen können über die Adresse der unter „Bezugsquelle“ genannten Ansprechpartnerin bezogen werden.

räumliche Voraussetzungen Tisch mit 5 Stühlen
Besonderheiten zur Ausstattung Computer, Beamer, Leinwand Materialien für 4 Patienten: 4 x 77 bedruckte Bereichskarten, 4 rote und 4 weiße (bzw. grüne) Kisten, 4 rote und 4 grüne Umschläge, Schnur, 4 Broschüren Materialien für den Schulungsleiter: 1 x 77 Anleitungskarten für die Schulungsleiter, 1 Stapel mit rötlichen und 1 Stapel mit grünlichen leeren Karten, schwarzer Stift, 1 Broschüre

Evaluation und Publikationen

Zusammenfassung der Evaluation

Quelle

Die Schulung wurde formativ evaluiert: „Neubert, S., Sabariego, C., Stier-Jarmer, M., & Cieza, A. (2010). Development of an ICF-based patient education program. Patient Education and Counseling.

Die Wirksamkeit der Schulung wird derzeit in einer randomisierten, kontrollierten Studie untersucht, deren Ergebnisse voraussichtich im Herbst 2011 veröffentlicht werden können.

Beteiligte Institut für Gesundheits- und Rehabilitationswissenschaften, Ludwig-Maximilians-Universität München

Train-the-Trainer

spezifisches TTT vorhanden? keines bekannt

Anmerkungen zum gesamten Programm

Stand des Eintrags: 28.04.2010 (redaktionelles Update: November 2023)