Reha-Kompetenzen für die Soziale Arbeit

Gemeinsames Positionspapier der DVfR und der DVSG erschienen

Das Positionspapier der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) und der Deutschen Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen (DVSG) mit dem Titel „Reha-Kompetenzen für die Soziale Arbeit“ (veröffentlicht im März 2025) legt dar, welche Kompetenzen Fachkräfte der Sozialen Arbeit für eine qualifizierte Tätigkeit in der Rehabilitation benötigen. Ziel ist es, die systematische Integration dieser Kompetenzen in die akademische Ausbildung, Fort- und Weiterbildung zu fördern.

Dabei wird die Soziale Arbeit als „Menschenrechtsprofession“ verstanden, die sich am biopsychosozialen Modell der WHO sowie an der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) orientiert und maßgeblich zur Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit (drohender) Behinderung beiträgt.

Das Papier beschreibt die Rolle der Sozialen Arbeit in unterschiedlichen Settings der Rehabilitation: von stationären Einrichtungen über ambulante Reha bis hin zu spezifischen Angeboten wie PIA, MZEB und SPZ. Die Fachkräfte agieren nicht nur beratend und begleitend, sondern auch koordinierend und unterstützend, etwa bei der Beantragung von Leistungen, der Planung von Teilhabezielen oder der Reintegration in Beruf und Gesellschaft. Dabei ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit zentral. Die Soziale Arbeit nimmt eine Schlüsselrolle im komplexen Rehabilitationssystem ein, weil sie nach dem Gedanken der Lotsenfunktion individuelle Bedarfe erkennen, passende Leistungen vermitteln und sektorübergreifend koordinieren kann.

Das Papier beschreibt die notwendigen Fach- und Handlungskompetenzen: dazu zählen sozialrechtliches Wissen, Kenntnisse in Prävention und Teilhabe, psychosozialer Diagnostik, Beratungskompetenz sowie der Fähigkeit, individuelle Lebenskontexte zu verstehen und einzubeziehen. Ergänzt wird dies durch personale und soziale Kompetenzen wie Empathie, Teamfähigkeit und Selbstreflexion sowie durch wissenschaftliches Arbeiten und evidenzbasierte Praxis.

Fazit: Das Papier bietet eine strategische Grundlage, um die Rolle der Sozialen Arbeit im Rehabilitationssystem sichtbarer und professioneller zu machen. Es trägt dazu bei, ihr Profil zu schärfen, ihre Kompetenzen klar zu benennen und dadurch ihre Position gegenüber anderen Gesundheitsberufen sowie im interdisziplinären Diskurs zu stärken. Hochschulen, Fortbildungsträger und Reha-Einrichtungen erhalten klare Orientierungen für Ausbildung und Praxis, wodurch die Qualität der rehabilitativen Versorgung nachhaltig verbessert werden kann. Letztlich soll durch die stärkere Verankerung sozialarbeiterischer Perspektiven die ganzheitliche, lebensweltorientierte Unterstützung von Rehabilitand:innen gestärkt werden – im Sinne einer inklusiven, gerechten Teilhabe.

Positionspapier „Reha-Kompetenzen für die Soziale Arbeit“

Direkter Link auf das PDF (auf der Homepage der DVSG)