Modulare Bluthochdruckschulung IPM

Zusammenfassung

Die „Modulare Bluthochdruckschulung IPM“ richtet sich an Patienten mit Hypertonie. Es existiert kein Schulungsmanual, in dem die Schulungsdurchführung standardisiert beschrieben ist. Die inhaltlichen Themen sind durch die Schulungsfolien vorgegeben. Voraussetzung für die Durchführung und den Erhalt der Schulungsmaterialien ist die Teilnahme am Zertifizierungsseminar.

Das Programm besteht aus fünf Schulungseinheiten, welche variabel kombiniert werden können. Inhaltliche Schwerpunkte sind dabei Grundlagenwissen über Bluthochdruck, Blutdruckselbstmessung, medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapie (Gewichtsreduktion, Ernährung, körperliche Bewegung und Stress).

Das Programm ist für Kleingruppen von 6 bis 12 Teilnehmern konzipiert und wird von einem Arzt bzw. Praxisteam durchgeführt. Eine Evaluationsstudie liegt vor.

Autoren Institut für Präventive Medizin an der Universität Nürnberg-Erlangen und am Klinikum Nürnberg
Lizenzhinweise Durchführung nach Teilnahme am Zertifizierungsseminar
Verein zur Förderung des Instituts für Präventive Medizin der Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Diabetes mellitus am Klinikum Nürnberg Süd e.V., https://www.ipm-online.org/
Kosten auf Anfrage – https://www.ipm-online.org/bluthochdruckschulung.html
Schlagworte
Stand 2005
Anmerkungen zum Bezug Die Schulungsmaterialien sind nicht über den Handel erhältlich, sondern werden nur an zertifizierte Ärzte abgegeben.

Ziele und Inhalte

Zielgruppe des Programms
Fachgebiet/Indikation Herz-/Kreislauferkrankungen
Thema/Erkrankung Hypertonie
Zielgruppe des Programms Erwachsene
besondere Zielgruppenkriterien Patienten mit Hypertonie
Ausschlusskriterien k.A.
Durchführung und Themen
Setting k.A.
Teilnehmerzahl 6 – 12 Teilnehmer
Anzahl der Einheiten 5 Einheiten
Dauer der Einheiten 2 – 3 Stunden
Frequenz der Einheiten k.A.
Ziele und Inhalte
Ziele des Programms
  • Wissenserwerb
  • Training von Fertigkeiten
  • Einstellung zu gesundheitsgerechtem Lebensstil
Inhalte
  1. Bluthochdruck – Ursachen, Folgen und Behandlung
  2. Blutdruckselbstmessung
  3. Allgemeine nicht-medikamentöse Therapie
  4. Medikamentöse Therapie
  5. Übergewicht, Ernährung und körperliche Bewegung

Didaktik und Methoden

Benutzte Methoden
Methodenliste
  • sonstiges
Strukturierungsgrad
Gruppenstruktur k.A.
(Detailtiefe der Vorgaben, die vom Konzept formuliert werden)
Strukturierungsgrad Methoden k.A.
Strukturierungsgrad Zeit k.A.
Strukturierungsgrad Struktur mittel
Anmerkungen zur Struktur und Flexibilität Die Module können unabhängig und vom Patienten frei wählbar entsprechend seinem Interesse kombiniert werden. Die vorherige Teilnahme am Modul 1 ist jedoch Vorraussetzung für den Besuch der anderen Module.
Einbindung externer Ressourcen
Nachsorgemaßnahmen Patient kann Schulungsbegleitbuch erwerben.
Vorbereitungsmaßnahmen k.A.
Einbezug von Angehörigen k.A.
Maßnahmen zum Alltagstransfer k.A.
Einbezug von Selbsthilfeorganisationen k.A.
Anmerkungen zu externen Ressourcen k.A.

Rahmenbedingungen

Angaben zu den Dozent:innen
Dozent:innen Arzt bzw. Arzthelferin
Qualifikation des Personals Teilnahme an einem Zertifizierungsseminar des Instituts für Präventive Medizin und damit Berechtigung das Programm durchzuführen und die Schulungsmaterialien zu verwenden. Empfohlen wird die gemeinsame Teilnahme von Arzt und Helferin am Zertifizierungsseminar.
Besonderheiten zum Personal
Ausstattung und Material
Materialien der Schulung

ca. 200 Folien zur Präsentation mittels Overhead oder Beamer, Schulungsbegleithefte

räumliche Voraussetzungen k.A.
Besonderheiten zur Ausstattung Overheadprojektor oder Beamer

Evaluation und Publikationen

Zusammenfassung der Evaluation

Quelle

Danzer, E., Galler, K., Friedrich, A., Fleischmann, E.H., Walter, H. & Schmieder, R.E. (2000). Ergebnisse der Intensiv-Hypertonieschulung des Instituts für präventive Medizin. Deutsche Medizinische Wochenschrift, 125, 1385-1389

Institut für Präventive Medizin

Kontext Durchführung in Kooperation mit niedergelassenen Ärzten aus dem Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen.
Evaluationsart summativ
Design Eingruppen-prä-post-Design
Stichprobe

N=146, zu t2: n=90

  • Patienten mit arterieller Hypertonie
  • Alter: M=62, Range 40-83
  • Erkrankungsdauer: M=9,8 Jahre, Range 7-45
Kontrollgruppe 8 Unterrichtseinheiten (je 1,5 Stunden) an vier Terminen im wöchentlichen Abstand
Gruppenzuweisung entfällt, da keine Kontrollgruppe vorhanden
Gruppengröße entfällt, da keine Kontrollgruppe vorhanden
Katamnese
  • unmittelbar vor Schulungsbeginn
  • 6 Monate nach Ende der Schulung
Erhebungsinstrumente
  • Blutdruckeinstellung
  • spezifische Laborparameter
  • Umsetzung nicht-pharmakologischer Maßnahmen (Gewicht, körperl. Aktivität, Alkoholkonsum)
  • Compliance (Häufigkeit Blutdruckselbstmessung, Medikamenteneinnahme, Arztbesuche)
  • Wissen
  • subjektive Gesundheit (SF-36)
Schulungsleiter

2 Schulungskräfte, die an der Entwicklung des Programms beteiligt waren und an einem mehrtägigen Trainingsseminar teilgenommen hatten. Zusätzlich stand während 2 Schulungseinheiten ein Arzt für noch offen gebliebene Fragen zur Verfügung.

Primäre Zielgrößen

6 Monate nach der Schulung wird im Vergleich zu vor der Schulung eine signifikante Verbesserung berichtet hinsichtlich Blutdruckselbstmessung, BMI, selbst berichtete sportliche Aktivität, Compliance (Blutdruckselbstmessung), Wissen, SF-36 Skala Vitalität.

Effektgrößen werden nicht berichtet. Nicht signifikante Ergebnisse werden berichtet.

Weitere Zielgrößen

Es wird nicht zwischen primären und sekundären Zielgrößen unterschieden.

Weiteres

In einer kontrollierten Studie zur partizipativen Entscheidungsfindung bei Hypertonie nahmen alle Patienten (Interventionsgruppen und Kontrollgruppe) an der Modularen Bluthochdruckschulung IPM teil (N=84). In beiden Gruppen wurde nach einem Jahr ein signifikant gesenkter Blutdruck berichtet.

(Deinzer et al., Shared Decision-Making mit Bluthochdruckpatienten. Deutsche Medizinische Wochenschrift, 2006, 131, 2592-2596)

weitere Publikationen Danzer et al. (2000). Ergebnisse der Intensiv-Hypertonieschulung des Instituts für präventive Medizin. Deutsche Medizinische Wochenschrift, 125, 1385-1389 Fleischmann et al. (2004). Intensive training of patients with hypertension is effective in mldifying lifestyle risk factors. Journal of human hypertension, 18, 127-131. Deinzer et al. (2006). Shared Decision-Making mit Bluthochdruckpatienten. Deutsche Medizinische Wochenschrift, 131, 2592-2596.

Train-the-Trainer

spezifisches TTT vorhanden? ja
Informationen zum TTT https://www.ipm-online.org/

Anmerkungen zum gesamten Programm

Stand des Eintrags: 19.02.2007