Qualität in der Patientenschulung und generische Ansätze
Beim 25. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium der Deutschen Rentenversicherung Bund vom 29. Februar – 2. März 2016 in Aachen richtete das Zentrum Patientenschulung in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Freiburg ein Diskussionsforum aus.
Patientenschulungen haben das Ziel, die individuelle Kompetenz der Teilnehmenden zu fördern, damit sie ihre Erkrankung managen können. Als Voraussetzung für ein erfolgreiches Selbstmanagement wird Gesundheitskompetenz (Health Literacy) angesehen. Fraglich ist, ob mit der aktuellen Praxis der Patientenschulung Kompetenzen nachhaltig gefördert werden können. Eine Kompetenz entsteht durch das Zusammenspiel von Wissen, Fertigkeiten, personalen Eigenschaften, Werten, Erfahrungen und Motiven und zeigt sich erst in der Performanz. Hieraus erwachsen besondere Anforderungen für die Rehabilitationseinrichtungen und die Leitung von Patientenschulung. Moderne Patientenschulungen sollten Interesse wecken, das selbstständige, problemlösend-entdeckende Lernen unterstützen, die Strukturierung, Sicherung und Anwendung des aufgebauten Wissens und Könnens fördern und die dazu notwendigen Techniken vermitteln. Die Lehr-Lernforschung bietet dabei Erkenntnisse, um Lehr-Lernprozesse innovativ, motivierend und wirksam zu gestalten.
Das Diskussionsforum griff daher aktuelle Erkenntnisse zur Förderung von Gesundheitskompetenz aus unterschiedlichen Perspektiven auf, thematisierte deren Stellenwert für die Konzeption von Patientenschulungen und debattierte Implikationen für die praktische Umsetzung.
Die Referenten haben sich dankenswerterweise bereit erklärt, die Vortragsfolien ihrer Impulsreferate zur Verfügung zu stellen, so dass sie an dieser Stelle herunter geladen werden können.
Die Leitfragen für die anschließende Diskussion waren:
- Inwiefern berücksichtigen bestehende Patientenschulungen aktuell gültige Theorien zu Lehren und Lernen?
- Welche Chancen bieten die Perspektiven für die Weiterentwicklung von Patientenschulungen?
- Wie könnten Rehabilitationskliniken und Dozierende unterstützt werden?