Brustkrebs – Curriculum der Deutschen Rentenversicherung Bund

Zusammenfassung

Das Programm „Brustkrebs“ ist eine Adaptation des Curriculums „Tumorerkrankungen“ der Deutschen Rentenversicherung Bund und hat als Zielgruppe Patientinnen mit bösartiger Neubildung der Brustdrüse. Das Programm eignet sich sowohl für die Durchführung im ambulanten als auch im stationären Rahmen.

Neben der Vermittlung von Informationen zur Erkrankung, ihrer Behandlung und Nachsorge sollen vor allem Strategien zur aktiven Krankheitsbewältigung vermittelt werden. Der Umgang mit belastenden Gefühlen spielt dabei ebenso eine Rolle wie Kommunikationskompetenzen und aktive Krankheitsbewältigung (Entspannung, Sport, Ernährung).

Im Schulungsteam kommen ein Arzt und ein Psychologe sowie ein Sozialpädagoge bzw. Sozialarbeiter zum Einsatz.

Das Programm ist evaluiert. Die Rentenversicherung bietet eine Fortbildung (Train-the-Trainer) zu dieser Schulung an.

Autoren H. Faller, A. Strahl, M. Richard, M. Jelitte, K. Meng (Universität Würzburg) C. Niehues und dem Klinikteam (Reha-Zentrum Ückeritz, Klinik Ostseeblick) C. Derra (Reha-Zentrum Bad Mergentheim, Klinik Taubertal) H. Schäfer (Reha-Zentrum Todtmoos)
Aktualisierung 2019: Christiane Niehues, Deutsche Rentenversicherung Bund
Lizenzhinweise kostenfrei online verfügbar
Bezugsquelle Gesundheitstraining in der Medizinischen Rehabilitation – Indikationsbezogene Curricula Aktualisierte Version 2019)
Kosten publiziert, online verfügbar
Schlagworte Tumorerkrankungen, Brustkrebs, Onkologie, Bewältigung
Stand Version 2019

Ziele und Inhalte

Zielgruppe des Programms
Fachgebiet/Indikation Onkologie
Thema/Erkrankung Brustkrebs
Zielgruppe des Programms Erwachsene
besondere Zielgruppenkriterien Die Schulung ist für Patientinnen mit bösartiger Neubildung der Brustdrüse (ICD 10:C50) in der medizinischen Rehabilitation (Heilverfahren, Anschlussrehabilitation) geeignet und kann sowohl stationär als auch ambulant durchgeführt werden. Es können Patientinnen aller Altersklassen teilnehmen.
Ausschlusskriterien k.A.
Durchführung und Themen
Setting ambulant und stationär umsetzbar
Teilnehmerzahl max. 15 Teilnehmer
Anzahl der Einheiten 6 Module
Dauer der Einheiten 60 Minuten
Frequenz der Einheiten k. A.
Ziele und Inhalte
Ziele des Programms
  • Wissenserwerb
  • Training von Fertigkeiten
  • Einstellung zu gesundheitsgerechtem Lebensstil
  • Krankheitsbewältigung, Unterstützung zur Reduktion von Angst und Depressivität
  • Training der (krankheitsbezogenen) sozialen Kompetenz
Inhalte
  1. Risikofaktoren und Ätiologie
  2. Diagnostik, Behandlung, Langzeitfolgen und Nachsorge
  3. Unterstützungsangebote nach der Rehabilitation
  4. Umgang mit belastenden Gefühlen
  5. Aktive Krankheitsbewältigung
  6. Alltagstransfer und Kommunikation
Anmerkungen zu Zielen und Inhalten Für jedes Thema werden Lernziele formuliert. Die Rehabilitandinnen sollen zum einen Informationen zur Erkrankung, ihrer Behandlung und Nachsorge erarbeiten, zum anderen Strategien zur aktiven Krankheitsbewältigung kennenlernen.

Didaktik und Methoden

Benutzte Methoden
Methodenliste
  • Vortrag
  • Diskussion
  • Verhaltenstraining oder Übung oder Rollenspiel
  • Kleingruppenarbeit
  • Einzelarbeit
Anmerkungen zu Methoden Für jedes Thema werden Lernziele formuliert. Didaktisch wird ein überwiegend interaktives Vorgehen mit hoher Patientenbeteiligung realisiert, unter anderem durch geleitetes Erarbeiten, Entdecken und gemeinsamen Erfahrungsaustausch
Strukturierungsgrad
Gruppenstruktur geschlossen
(Detailtiefe der Vorgaben, die vom Konzept formuliert werden)
Strukturierungsgrad Methoden mittel
Strukturierungsgrad Zeit mittel
Strukturierungsgrad Struktur hoch
Anmerkungen zur Struktur und Flexibilität Die Reihenfolge der Module ist aufgrund der aufeinander aufbauenden Inhalte festgelegt.
Einbindung externer Ressourcen
Nachsorgemaßnahmen Im zweiten Modul wird die Nachsorge thematisiert. Das dritte Modul bezieht sich ebenfalls auf Unterstützungsangebote nach der Rehabilitation. Es ist als allgemeiner Überblick über Notwendigkeiten und Angebote der Nachsorge konzipiert, die Konkretisierung nach den lokalen Gegebenheiten für den Einzelfall wird unterstützt. Im sechsten Modul wird ein Handlungsplan für den Alltag erstellt.
Vorbereitungsmaßnahmen k.A.
Einbezug von Angehörigen Im sechsten Modul wird die Kommunikation mit Angehörigen und dem sozialen Umfeld thematisiert.
Maßnahmen zum Alltagstransfer Das dritte Modul thematisiert Unterstützungsangebote für den Alltag nach der Rehabilitation. Themen sind die Kommunikation mit Ärzten und Behandlern, Existenz und Inanspruchnahme sozialstaatlicher Unterstützungsangebote, Unterstützungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz und Selbsthilfegruppen.
Einbezug von Selbsthilfeorganisationen Im dritten Modul werden Selbsthilfegruppen und Zugangswege vorgestellt.

Rahmenbedingungen

Angaben zu den Dozent:innen
Dozent:innen Die Module werden abwechselnd von Ärzten, Psychologen, ggf. Sozialarbeitern/-pädagogen geleitet.
Qualifikation des Personals k.A.
Besonderheiten zum Personal Die Referenten sollten über Erfahrung im Umgang mit onkologischen Rehabilitanden verfügen und gruppenerfahren sein.
Ausstattung und Material
Materialien der Schulung

Alle zur Umsetzung benötigten Materialien können von der Projekthomepage herunter geladen werden.

räumliche Voraussetzungen k.A.
Besonderheiten zur Ausstattung Zur Umsetzung werden Folien (Powerpoint-Präsentation) eingesetzt. Des Weiteren kommen Arbeitsblätter, Flipchart, Pinnwand, Metaplan(-karten) sowie Klebepunkte zum Einsatz.

Evaluation und Publikationen

Zusammenfassung der Evaluation

Das Curriculum in der vorliegenden Form wurde im Auftrag der Deutschen Ren- tenversicherung Bund von der Universität Würzburg (Prof. Dr. Dr. Faller, Dr. Meng) in Zusammenarbeit mit dem Reha-Zentrum Ückeritz entwickelt und evaluiert. Die Projekthomepage finden Sie hier

Evaluationsergebnis Zusammenfassung: siehe Projekthomepage
Publikation(en) zur Evaluation Richard, M., Meng, K., Strahl, A., Niehues, C., Derra, C., Schäfer, H., Worringen, U. & Faller, H. (2015). Kurzfristige Effektivität einer Patientenschulung „Curriculum Brustkrebs“ in der onkologischen Rehabilitation. 24. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium in Augsburg. DRV-Schriften, 107, 176-177.
weitere Publikationen Strahl, A., Meng, K., Richard, R., Jelitte, M., Niehues, C., Derra, C., Schäfer, H., Worringen, U. & Faller, H. (2013). Programmentwicklung und formative Evaluation einer Patientenschulung für Patientinnen mit Brustkrebs in der onkologischen Rehabilitation. 22. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium in Mainz. DRV-Schriften, 101, 239-241.

Train-the-Trainer

spezifisches TTT vorhanden? ja
Informationen zum TTT Die Deutschen Rentenversicherung Bund bietet ein Train-The-Trainer zu diesem Programm an. Das TTT ist in unserer TTT-Börse beschrieben

Anmerkungen zum gesamten Programm

Stand des Eintrags: 20.12.2021