Rauchfrei nach Hause!?

Zusammenfassung

Das stationäre Programm „Rauchfrei nach Hause!?“ richtet sich an alle rauchenden Patienten, die sich wegen anderer körperlicher oder psychischer Erkrankungen in stationärer Behandlung befinden. Die Grundprinzipien des Programms basieren auf der Motivierenden Gesprächsführung. Ziel ist es, die Bedingungen Motivation, Selbstwirksamkeitserwartung und Bereitschaft positiv zu beeinflussen. In der Folge soll durch ein zielorientiertes Vorgehen eine Verhaltensänderung für ein rauchfreies Leben nachhaltig gefördert werden, sowie das hohe Rückfallrisiko reduziert werden. Inhaltliche Schwerpunkte sind positive und negative Aspekte des Rauchens, die vielversprechende Wirkung des Nikotins, die rauchfreie Zukunft, der Umgang mit Suchtdruck, die Überwindung von Hindernissen und Möglichkeiten zur Minderung des Rückfallrisikos. Das Programm ist auf sechs Kursstunden à 60 Minuten konzipiert und wird für eine Gruppe von acht, maximal zwölf Teilnehmern empfohlen. Es existiert ein Fortbildungsangebot für die Kursleiter. Evaluationsstudien liegen vor.

Autoren Tanja Birk, Christoph Kröger in Kooperation mit dem IFT Institut für Therapieforschung
Lizenzhinweise publiziert
Bezugsquelle Birk, T., & Kröger, C. (2010). Rauchfrei nach Hause!? München: IFT-Gesundheitsförderung Gesellschaft mbH ISBN 978-3-00-031078-2 IFT Gesundheitsförderung Gesellschaft mbH Montsalvatstraße 14 80804 München https://www.rauchfrei-nach-hause.de/
Kosten siehe Anmerkungen
Schlagworte Rauchen
Stand Version 2010 (1. Auflage)
Anmerkungen zum Bezug Interessierte Kliniken können direkt an die IFT-Gesundheitsförderung wenden. IFT-Gesundheitsförderung: https://www.rauchfrei-nach-hause.de/

Ziele und Inhalte

Zielgruppe des Programms
Fachgebiet/Indikation indikationsübergreifend
Thema/Erkrankung Tabakentwöhnung
Zielgruppe des Programms Erwachsene
besondere Zielgruppenkriterien Rauchende Patienten, die sich wegen anderer körperlicher oder psychischer Erkrankungen in stationärer Behandlung befinden.
Ausschlusskriterien Ausschlusskriterien
Durchführung und Themen
Setting stationär
Teilnehmerzahl ideale Gruppengröße: 8, maximal: 12
Anzahl der Einheiten 6 Einheiten
Dauer der Einheiten 60 Minuten
Frequenz der Einheiten 2 Einheiten/Woche
Ziele und Inhalte
Ziele des Programms
  • Wissenserwerb
  • Einstellung zu gesundheitsgerechtem Lebensstil
Inhalte
  1. Licht und Schatten – Positive und negative Aspekte des Rauchens
  2. Viel Lärm um nichts!? – Die vielversprechende Wirkung des Nikotins
  3. Schöne Aussichten – Die rauchfreie Zukunft
  4. Alarmstufe Rot – Umgang mit Suchtdruck
  5. Der Berg ruft! – Hindernisse überwinden
  6. Ganz oder gar nicht – Das Rückfallrisiko mindern
Anmerkungen zu Zielen und Inhalten Die Lernziele sind im Manual konkret definiert. Eine Aufteilung der Themen auf die Unterrichtseinheiten wird konkret vorgeschlagen. Die Kursstunden verfügen über eine gleichbleibende Grundstruktur: – Eingangsrunde – Quizfragen – Vortrag – Gruppenübung – Abschlussrunde

Didaktik und Methoden

Benutzte Methoden
Methodenliste
  • Vortrag
  • Diskussion
  • Verhaltenstraining oder Übung oder Rollenspiel
  • Einzelarbeit
Anmerkungen zu Methoden
Strukturierungsgrad
Gruppenstruktur beides
(Detailtiefe der Vorgaben, die vom Konzept formuliert werden)
Strukturierungsgrad Methoden hoch
Strukturierungsgrad Zeit hoch
Strukturierungsgrad Struktur mittel
Anmerkungen zur Struktur und Flexibilität Das Programm ist explizit auf eine Durchführung in offenen Gruppen angelegt, um einen flexiblen Einsatz im stationären Setting zu ermöglichen. Es kann jedoch auch mit geschlossenen Gruppen durchgeführt werden.
Einbindung externer Ressourcen
Nachsorgemaßnahmen Mit verschiedenen Methoden wird eigenständige Weiterführung der Programminhalten nach Abschluss des Programms unterstützt.
Vorbereitungsmaßnahmen Teilnehmer werden im Einzelgespräch geworben und vorbereitet. Eine detaillierte Anleitung zur Durchführung liegt vor. Die Teilnehmer erhalten vorab ein Informationsblatt und Registerkarten zur Protokollierung des eigenen Rauchverhaltens.
Einbezug von Angehörigen k. A.
Maßnahmen zum Alltagstransfer Gruppenübung „Strategien bei Suchtdruck“: Übung mit starkem sensorischen Reiz zum Einsatz bei Rauchverlangen. Barriereplanung anhand persönlich herausgearbeiteter Risikofaktoren
Einbezug von Selbsthilfeorganisationen k. A.
Anmerkungen zu externen Ressourcen k. A.

Rahmenbedingungen

Angaben zu den Dozent:innen
Dozent:innen Fachkräfte, die in Kliniken in der Beratung von Patienten tätig sind und idealerweise bereits Vorerfahrungen in der Patientenberatung oder Gesundheitsförderung haben.
Qualifikation des Personals Mit der Schulung „Rauchfrei nach Hause!?“ erwerben die TeilnehmerInnen die Berechtigung zur Durchführung des Programms und zur Nutzung der Kursmaterialien.
Besonderheiten zum Personal Gesundheits- oder Sozialberuf oder Vorerfahrungen in der Patienteberatung (z.B. Diabetes- oder Ernährungsberatung) wird von den Autoren vorausgesetzt. Um das Kurskonzept erfolgreich umsetzen zu können, sollten die KursleiterInnen NichtraucherInnen sein.
Ausstattung und Material
Materialien der Schulung Die Kursmaterialien sind im internen Bereich der Homepage des Programms abrufbar.
räumliche Voraussetzungen Schulungsraum
Besonderheiten zur Ausstattung
  • Beamer/Overheadprojektor
  • Flipchart
  • Zettelchen und Stifte für Kursteilnehmer
  • Ein Seil bestehend aus drei Farbabschnitten
  • z.B. rot, gelb und grün
  • Engel-Teufel-Karten
  • Risikosituationskarten
  • diverse Gewürze
  • (optional) selbstgestaltete Notfalltasche
  • Materialien für die Kursteilnehmer (Informationsblätter, Registerkarten, Poster)

Evaluation und Publikationen

Zusammenfassung der Evaluation

Eine Evaluation liegt uns nicht vor.

Evaluationsergebnis Wirksamkeit bestätigt
Publikation(en) zur Evaluation Kröger, C. & Birk, T. (2010, Juni). Rauchfrei nach Hause – Evaluation der Klinikversion des Rauchfrei Programms. Vortrag 08.06.2010, Berlin.
weitere Publikationen

Train-the-Trainer

spezifisches TTT vorhanden? ja
Informationen zum TTT https://www.rauchfrei-nach-hause.de/schulungstermine.html

Anmerkungen zum gesamten Programm

Im Rahmen einer vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit geförderten Implementierungsstudie wurde das Programm (Stand 2012) in 20 bayrischen Klinken eingeführt und evaluiert.

Stand des Eintrags: 02.02.2013 (Update: November 2023)